Im Kampf um die Macht auf der Straßen steht die Polizei immer öfter allein: Linksextremisten hetzen gegen sie, Linksliberale schweigen und die bürgerliche Mitte druckst herum. Das war schon vor 50 Jahren so: „Die Spontis traten für organisatorische Autonomie ein und legitimierten sich durch ihr Betroffenheitsgefühl“, schreibt der Politologe Prof. Armin Pfahl-Traughber in einem Dossier der „Bundeszentrale für Politische Bildung“ über den Linksextremismus. „Insbesondere an den Universitäten entstanden zahlreiche studentische Hochschulgruppen, die von Emotionalität und Lustprinzip geprägt mit humorvollen und unkonventionellen Aktionen auf sich aufmerksam machten.“ Zehn Jahre später war es damit vorbei, es erschien der „Schwarze Block“.
In einem Thesenpapier linker Extremisten von 1981 heißt es: „Wir kämpfen nicht für Ideologien, nicht fürs Proletariat, nicht fürs Volk ..(…) Wir haben alle einen diffusen Anarchismus im Kopf“. Die Karikatur aus dem Jahr 1970 zeigt, wie wenig sensibel die Schläger und Krawallmacher schon damals auf ihre Irrtümer reagierten. Kurz zuvor hatte der SPD-Bundespräsident Gustav Heinemann die „Unruhe der jungen Generation“ gepriesen: „ Dieser Unruhe verdanken wir — das möchte ich nachdrücklich sagen — viele fruchtbare Anstöße.“ Das kam gut an. Weniger Begeisterung weckte dagegen Heinemanns nächster Satz: „Dieser selben Jugend aber sage ich, daß sie ihre Ziele verfehlt, wenn sie ihre Eltern und ihre Lehrer oder das sogenannte Establishment wie Feinde behandelt und demütigen will.“ – Der Karikaturist Josef Nyary (1910-1973) arbeitete seit den 1930er Jahren in Berlin und nach 1945 in Bayern. © Frankenpost www.Frankenpost.de