Am 25. Oktober 1971 beschließt die UN-Generalversammlung, die kommunistische Volksrepublik China als „einzig rechtmäßigen Vertreter des chinesischen Volkes“ anzuerkennen. Das demokratische Taiwan, als „Nationalchina“ Gründungsmitglied der UN, muss weichen. Seit 1950 haben erst die Sowjetunion und dann immer mehr kommunistische und sozialistische Regierungen Druck ausgeübt. Nach zwanzig Jahren knickte der Westen ein.
Der Wechsel entsprach den politischen Realitäten, nicht aber den Statuten der Völkergemeinschaft, nach denen der Ausschluss eines Mitglieds nur bei einer „beharrlichen Verletzung der Grundsätze der UN-Charta“ möglich ist. Die UN half sich mit einem Trick: Es handele sich nicht um einen Ausschluss, sondern nur um einen „Austausch der Volksvertretung“. Seither ist Taiwan nicht mehr in der UNO vertreten. Die Karikatur zeigt, wie sehnsüchtig der aus dem heutigen Myanmar stammende, überwiegend von sozialistischen Drittweltstaaten ins Amt gehievte UN-Generalsekretär und seine Verbündeten in der Dritten Welt die zweite antiwestliche Großmacht erwarteten. Sie hofften auf mehr Unterstützung im Kampf gegen die damalige Suprematie des Westens. Heute sehen sich immer mehr Nachbarn Chinas mit der schlecht verhohlenen Weltherrschaftsstreben Pekings konfrontiert. – Der Karikaturist Josef Nyary (1910-1973) arbeitete seit den 1930er Jahren in Berlin und nach 1945 in Bayern. © Frankenpost www.Frankenpost.de