Nirgendwo außerhalb der Vereinigten Staaten sammelt der neue US-Präsident hingerissenere Fans als in der Bundesrepublik. Doch die allzu hohen Erwartungen können bald bitter enttäuscht werden, denn auch Joe Biden lässt sich mit Worten abspeisen, wenn er Taten sehen möchte.
Schon gar nicht bei den NATO-Beiträgen. Bisher lebte der deutsche Michel in der glücklichen Vorstellung, er sei vor allem für gute Geschäfte zuständig und könne die Kosten für seine Sicherheit jenseits des Atlantiks abladen. Deshalb trat ihm Donald Trump auf die Zehen und brachte einen Truppenabzug ins Spiel. Sein Nachfolger spielt noch den guten „Uncle Joe“, aber seine Leute lassen schon erkennen, dass auch sie von ihren Verbündeten Geld sehen möchten. Es wäre nicht die erste Forderung aus Washington: Schon vor 50 Jahren grübelten deutsche Verteidigungspolitiker, wie sie schmerzhafte Pentagon-Pläne torpedieren könnten. Die finanzielle Lösung aus dem Cartoon kam allerdings nie ernsthaft aufs Tapet… – Der Karikaturist Josef Nyary (1910-1973) arbeitete seit den 1930er Jahren in Berlin und nach 1945 in Bayern. © Frankenpost www.Frankenpost.de