„maischberger. die woche“. ARD, Mittwoch, 13.November 2019, 22.45 Uhr.
RTL-Quizmaster Günter Jauch („Wer wird Millionär?“) hat in der ARD-Talkshow „maischberger. die woche“ am Mittwoch erzählt, wie er vor Jahren dem inzwischen verstorbenen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker die Grenzen aufzeigte.
Der populäre Politiker habe ihm bei ein
er Begegnung einmal gesagt, er wäre bei Jauch schon mehrmals Millionär geworden. Denn die Fragen, in denen es um den Hauptgewinn ging, habe er alle gewusst.
Jauch antwortete darauf, das glaube er nicht, denn Weizsäcker wäre dafür gar nicht lange genug im Rennen gewesen: Der hochgebildete Bundespräsident hätte „bestimmt nicht gewusst, wer die Stars in GZSZ 2004, 2006 und 2008 gewesen seien. Darauf große Heiterkeit im Studiopublikum!
Nettestes Bekenntnis
Zuvor hatte Maischberger Jauch gleich mal die Abiturnote vor: schlappe 3,1! Doch der Quizmaster erinnerte sich nur an eine einzige Fünf: „In Nadelarbeit, in der dritten Klasse: Sticken, Stricken, Knopf annähen“…
„Das war das einzige Mal, dass ich in der Schule geheult habe“, seufzte Jauch. Die Note gab es für einen Turnbeutel, „und den fand ich eigentlich ganz schön!“
Lustigste Erinnerung
Über seinen Vater, der die TV-Karriere des Sohnes sehr skeptisch beobachtete, sagte der Quizmaster: „Er hat mal einem Bekannten in einem Brief geschrieben: Der Günter verdient im Fernsehen viel Geld – keiner weiß, warum!“
Klügste Definition
„Bildung ist nicht Wissen und Intelligentsein“, stellte Jauch fest. „Für mich ist jemand gebildet, wenn er in der Lage ist, sein Leben sinnerfüllt zu gestalten. Der in sich ruht. Der im Leben etwas darstellt.“
Spannendste Bewertungen
Über Schule und Studium sagte Jauch: „Als Handwerker können Sie jeden Akademiker im Einkommen überflügeln. Das sind tolle Berufe!“
Und zur aktuell lautesten Diskussion: „Obwohl das Klima ganz, ganz wichtig ist, ist es im Moment ein Modethema.“
„Welche Note geben Sie Deutschland?“ wollte die Talkmasterin wissen. Jauchs Antwort: „Da sind wir bei einer schwachen Zwei.“
Mutigster Vorschlag
Zu Beginn der Talkshow hatte die Runde als „Verlierer der Woche“ den abgesägten Rechtsausschuss-Vorsitzenden Stephan Brandner von der AfD ausgeguckt. Auch WELT-Vize Robin Alexander fand die Abwahl des Pöbel-Politikers richtig.
Doch der Journalist machte dazu einen überraschenden Vorschlag: „Die anderen Parteien sollten sich jetzt überlegen, ob sie nicht einen anderen von der AfD, der die bürgerlichen Umgangsformen wahrt, in das vakante Amt eines Bundestagsvizepräsidenten wählen.“ Dafür gab es Beifall im Publikum, und auch in der Runde keinen Widerspruch. Interessant!
Anregendste Statements
Zur Grundrente sagt Die Journalistin Christiane Hoffmann („Spiegel“): „Die CDU hat Olaf Scholz etwas geschenkt, damit er bessere Chancen hat, SPD-Chef zu werden.“
Kollege Alexander wiederum lästerte: „Die SPD hat ja das Talent, an ihren Erfolgen unglücklich zu werden!“
Unkenruf des Abends
„Uli Hoeneß wird den Bayern fehlen“, sagte der frühere RTL-Sportreporter Marcel Reif und zitiert den Bayern-Zampano mit einem für ihn typischen Satz: „Ihr redet immer von Schanghai und von Singapur, aber was ist mit Rosenheim?“
„Ohne Hoeneß wären die Bayern nicht ansatzweise, was sie heute sind“, stellte der Sportexperte fest. Da klang auch Hoffnung durch, dass die anderen Vereine den Rückstand jetzt womöglich doch mal aufholen.
Frage des Abends
„Haben Sie einen Machtkampf verloren?“ fragte Maischberger dann die Ex-Linke-Fraktionschefin Sahra Wagenkneckt, die nach langem Zickenkrieg mit Parteichefin Katja Kipping am Montag nicht mehr zur Wahl antrat.
„Ich bin nicht in der Politik, um innerparteiliche Machtkämpfe zu führen“, antwortete die Politikerin und kündigte an: „Die inhaltlichen Differenzen bleiben!“ Wenn das nicht eine Ansage ist…
„Zu bleiben, nur damit die anderen nicht siegen, das reicht mir nicht!“ schob Wagenknecht nach und ließ die Ohrringe klappern. „Ich habe noch politische Ziele, und die will ich auch erreichen!“