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Fürstin Gloria bei Maischberger: Klimawarnungen sind nur Geldmacherei!

„maischberger. die woche“. ZDF, Mittwoch, 22.Januar 2020, 22.45 Uhr.

Die Unternehmerin Gloria Fürstin von Thurn und Taxis hat in der ARD-Talkshow „maischberger. die woche“ am Mittwoch den Hype um die erwartete Erderwärmung deutlich kritisiert.

Es hat Klimawandel schon immer gegeben“, erklärte die Fürstin dabei. „Die Wissenshaft ist sich absolut uneins, ob wir, wenn wir mehr bezahlen, das Klima wie eine Heizung zurückdrehen!“

Ihr Verdacht: „Es ist nämlich Geldmacherei“, sagte sie in Richtung der Klimawarner. „Die wollen an unser Geld. Und wir müssen diesen Klimapakt bezahlen, wir, die Deutschen!“

Denn: „Hier geht es um eine Extrasteuer. Man will dem Steuerzahler noch mehr Geld aus der Tasche ziehen, indem man ihm ein gutes Gewissen gibt. Und wer hat denn in Europas das Geld? Die sind doch alle pleite!“

Schlusswort der Fürstin: „Die einzigen, die in Europa Geld haben, sind wir. Weil wir gearbeitet haben. Weil unsere Eltern, unsere Großeltern gearbeitet habe. Wir haben geschuftet! Und Kinderarbeit! Ich habe noch gearbeitet als Kind!“

In Davos hatte US-Präsident Donald Trump nichts von dem gesagt, was die Klimaaktivistin Greta Thunberg hören wollte. Auf der Grünen Woche in Berlin nahm Entwicklungsminister Gerd Müller den deutschen Verbraucher bei den Ohren. Und im Vatikan bringen zwei Päpste die Medien in Wallung. Viel Futter für maischberger.die woche!

Die Gäste

Gerd Müller (64, CSU). Der Bundesentwicklungsminister prangert an, deutsche Verbraucher würden arme Länder ausbeuten.

Gloria von Thurn und Taxis (59). Die Fürstin aus Regensburg ist mit Papst Benedikt XVI. „nachbarschaftlich befreundet“ und findet Franziskus „einen ganz tollen Papst“.

Florian Schroeder (40). Der Kabarettist tourt gerade durch Norddeutschland.

Anna Planken (39). Die ARD-Moderatorin („Morgenmagazin“) wollte ursprünglich Tierärztin werden.

Christoph Schwennicke (53). Der Chefredakteur („Cicero“) nannte Trump einen „wandelnden Flammenwerfer“.

Interessante Gäste: der unabhängigste Minister im Kabinett und die freieste Fürstin im europäischen Hochadel!

Zum Start Business as usual

„Was hat Sie geärgert?“ fragte die Talkmasterin Sandra Maischberger die Runde ab und erntete vorhersehbare Antworten.

ARD-Planken echauffierte sich über die Rede von Donald Trump in Davos: „Nur Selbstlob! Ignoranz!“ Für diese leichte Übung kassierte sie prompt den ersten Beifall.

Die Talkmasterin war trotzdem nicht ganz zufrieden. „Gibt es auch etwas, was Sie überrascht hat?“ hakte sie nach.

„Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Landgericht Berlin noch mal an das an Künast-Urteil rangeht“, antwortete ihre ARD-Kollegin.

Zoten-Parade des Abends

Da es bei den gerichtsnotorischen Beschimpfungen der Grüne-Politikerin um Wörter geht, die eine Dame nicht in den Mund nimmt, musste der Kabarettist ran: „Ich habe die ehrenvolle Aufgabe, zu zitieren, was nach dem neuen Urteil jetzt nicht mehr gesagt werden darf“, kündigte er an.

„Wenn Sie Kinder haben, die jünger sind als 16, dann machen Sie den Fernseher bitte lauter – sie werden es lieben!“ empfahl er zuvor und ließ dann einen Hagel von Ausdrücken los, die fast alle mit S oder V begannen.

Unerwartete Kritik

Schwennicke hatte Robert Habeck zum Verlierer der Woche erkoren: „Seine Reaktion auf Trump war grobschlächtig!“ sagte er über die schnaubende Spontan-Kritik des Grüne-Chefs in Davos.

„Die schlechteste Rede, die ich in meinem Leben gehört habe“, hatte Habeck geschimpft. „Das ist eine Nummer zu klein für jemanden, der Bundeskanzler werden kann“, kritisierte ihn der Journalist nun dafür und bekam ebenfalls Beifall.

Schröder nahm Habeck in Schutz: „Er war eben emotional betroffen!“ sagte der sonst so gestrenge Kabarettist milde.

Interessanteste Analysen

Maischberger jubelte die Auftritte von Trump und Thunberg in Davos gleich zum „legendären Fernduell“ hoch.

ARD-Planken fand: „Trump hat Recht. Es hilft uns nicht, wenn wir nur sagen: Alles ist schlimm. Man braucht jetzt einen klaren Kopf, schlaue Gedanken, und Leute, die abwägen.“ Da steigerte sich der Beifall fast zur Ovation. Nanu?

Auch ein Quantum Kritik hatte sie dabei: „Wir wollen unheimlich wichtig im Sicherheitsrat für Weltfrieden sorgen, aber wir wollen dafür nichts geben!“ sagte sie.

„Die Jugend hat das Recht zu einem heißen Herzen“, meinte Schwennicke. „Politik sollte aber nicht mit dem heißen Herzen gemacht werden. Ich habe die Sorge, dass es eine Infantilisierung der Politik gibt!“

Spannendste Prognose

„Ich glaube, dass Trump wiedergewählt wird!“ prophezeite ARD-Planken, „weil er es schafft, den Amerikanern, die wirklich abgehängt sind, zu verkaufen: Ich bin der einzige, der euch versteht!“

Schwennicke sah eher sachliche Gründe: „Wenn man bei Trump die Angeberei abzieht, muss man ja auch sagen, dass die amerikanische Wirtschaft nicht schlecht dasteht!“

Lustigste Anekdote

Minister Müller trat mit Siegerlächeln in die Arena. Maischberger servierte ihm zum Begrüßung die türkische „Hürriyet“, die bei seinem Amtsantritt ein Bild des „Bombers“ Gerd Müller gedruckt hatte.

Doch der Minister hat unter der Namensgleichheit nicht etwa zu leiden: „Er ist der bekannteste Deutsche in Afrika, und das öffnet mir dort viele Türen!“ freute er sich. „Bei meinem ersten Besuch in Mali war der Präsident dort wirklich enttäuscht, dass nicht kleines dickes Müller kam!“

Klarste Kante

Dann wurde es ernst. „In 25 Jahren hat sich der weltweite Fleischkonsum vervierfacht“, stellte Müller fest. „Folge: Die Sojafelder in Argentinien und Brasilien breiten sich dramatisch aus, und dafür brennt dann der Regenwald!“

Seine Forderung: „Wir müssen entwaldungsfreie Lieferketten durchsetzen!“

Schärfster Vorwurf

Was den Bauernsohn aus dem Allgäu besonders sauer macht: „Auf den Plantagen arbeiten die Leute für 50 Cent am Tag!“ wetterte er. „Weltweit müssen 70 Millionen Kinder arbeiten, damit wir unseren Wohlstand leben können!“

„Haben Sie die Bananen billiger gemacht?“ fragte Maischberger zu Müllers jüngsten Versuchen, anständige Preise durchzusetzen. „Lidl hat einen Euro akzeptiert, aber Aldi ist eine Woche drunter gegangen: 88 Cent“, antwortete der Minister enttäuscht. „Und das muss verhindert werden!

Energischster Appell

Diese Preise sind super dreist und super unmoralisch“, schimpfte Müller weiter und richtete sich direkt an die Zuschauer: „Sie entscheiden mit Ihrem Einkaufskorb über die Zukunft der Kinder in Afrika!“

Dann peilte er die Schuhe der Talkmasterin an: „Das ist gutes Leder. Das muss gegerbt werden. Mit Chemikalien! Ich sah Kinder, die in der Brühe stehen, ohne Schutzkleidung, in Marokko!“

Ungewöhnlichste Frage

Maischberger zuckte leicht zusammen, wagte aber trotzdem eine Frage ins Eingemachte: „Kann ein Moslem CSU-Vorsitzender werden?“

„Theoretisch und praktisch ja“, antwortete Müller, aber: „Im Augenblick schaut es nicht danach aus, denn Markus Söder wird das jetzt 20 Jahre lang machen!“

Süßester Bestechungsversuch

„Ich hab noch etwas dabei“, sagte Müller zum Abschied. „Eine Tafel faire Schokolade für die beste Moderatorin Deutschlands!“

Maischberger zierte sich kurz, aber aus der Nummer kam sie nicht heraus: „Ich nehme es jetzt einfach mal so hin…“ druckste sie.

Schlaueste Überleitung

„Man hätte gar nicht geglaubt, dass die Briten doch noch in der Lage sind, so schnell auszutreten!“ lästerte Florian Schröder. Das Thema „Megxit“ um Prinz Harry und seine sensible Ehefrau diente aber nur als Brücke zum nächsten Gast, Gloria von Thurn und Taxis.

Und die Fürstin ließ sich nicht lumpen. Maischberger redete was von Kirchenspaltung, und das war der Startschuss für eine temperamentvolle fürstliche Generalkritik.

Reizthema des Abends

Wer will denn eigentlich den Zölibat abschaffen?“ fragt die erwiesene Kirchenkennerin zum angeblichen Streit im Vatikan und antwortete sogleich selbst: „Nicht der Papst, sondern die deutsche Kirchen! Der Rhein fließt den Amazonas runter!“

Denn, so die Fürstin: „Es ist deutsche Kirche, die das will, und da benutzt sie die Indianer, um das Priestertum entsakramentalisieren und damit zu zerstören.“

Jetzt ging der Zoff erst richtig los. „Die katholische Kirche existiert noch, die Kirchen sind voll, die Leute beten noch am Sonntag“, rief die Fürstin in die Runde. „Bei den Evangelen ist nix los, die Kirche ist leer!

Ihr Credo: „Verheiratetes Priestertum bedeutet nichts anderes, als dass die Kirche aufhört zu existieren. Das sakrale Priestertum ist das Um und Auf der katholischen Kirche. Die protestantische Kirche ist heute nur noch eine politische Vereinigung mit Meditationskomponenten!“

Gretchenfrage des Abends

Maischberger versuchte es nun mit Politik: Gloria von Thurn und Taxis vertrete christliche Werte, wie halte sie es mit den Parteien?

„Jetzt wird’s richtig spannend!“ lachte die Fürstin. Das fand das Publikum auch und applaudiert aus lauter Vorfreude besonders heftig. Hier war was los!

Deutlichste Ansage

Der Markus Söder ist Protestant, aber sein Herz schlägt katholisch“, sagte die Fürstin über den Ministerpräsidenten und CSU-Chef. „Ich finde es ganz toll, wie er immer wieder das Christliche in den Vordergrund stellt!“

Ob sie auch mal die Grünen wählen würde? „Ich? Niemals! Weil ich ja schon grün bin. Wenn man Bauer und Landwirt und Forstwirt ist, dann ist man grün!“

„Würden Sie zu Söder ins Kabinett gehen?“ wollte Maischberger zumSchluss noch wissen. Antwort: „Die werden einen Teufel tun, so jemanden wie mich zu holen! Ich gehöre vielleicht auf eine Comedy-Bühne. Denn wer heute die Wahrheit sagt, der gehört auf die Comedy-Bühne!“

Zwei Hochkaräter in goldiger Fassung: Das war ein Talk der Güteklasse „Glanzstück“.

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