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Frank Plasberg: Der Master geht, die Show geht weiter

„Frank Plasberg: „Hart aber fair“. ARD, Montag, 14.November 2022, 21 Uhr.

Er war der Herr der Fragen, der Zampano des Zoffs, die Kneifzange am Eingemachten, der größte Nervensägewerker im deutschen Debattenbiotop: 21 Jahre lang lieferte Frank Plasberg die heißesten Kopfwäschen und die kühlsten Kommentare aller Primetime-Rederunden.

Mit 65 an der an der Regelaltersgrenze, ruft er heute zum letzten Vorhang in sein Talk-Theater „Hart aber fair“.

Unter kabarettistischen Spottdrosseln heißt die Show „Hart aber leer“ und ihr Master „Frank Blasbalg“. So wird nur veräppelt, wer Wirkung erzielt. Der von der Pike auf gelernte Journalist machte keine Gefangenen!

Der hitzige Ampelstreit um die Atomkraft war für ihn bloß „Pipikram“. Im Ringen um die Strompreisbremse verbalhornte er das „Made in Germany“ in ein „Wait in Germany“. Das „ideologische Armdrücken“ zwischen Wirtschafts- und Finanzminister passte für ihn eher „in eine Vorabend-Soap der ARD“. Wokeness, Gendern, Regenbogen, Fridays for Future, Cannabis etc. verulkte er selbstironisch als „Problem alter weißer Männer“.

Journalisten wissen immer alles besser, vor allem hinterher“, spottet der wortgewitzte Veteran der öffentlich-rechtlichen Meinungslenkung. Politiker, die ihm ihr früheres Handeln erklären wollen, schickte er höhnisch ins „Haus der Geschichte“. Schwurbler kürzte er grob ab: „Das haben Sie nicht gesagt, aber ich hab’s verstanden.

Bei Widerspruch drehte Plasberg den Grill von „höchste Hitze“ auf „gnadenlos“. Als die widerborstige Flüchtlingsbeauftragte Luise Amtsberg zugeben musste: „Sie sind der Chef der Sendung“, ulkte der Talkmaster: „Auf den Satz warte ich seit zwanzig Jahren“. Kurz danach kam der Schlusspfiff. Der Master geht, die Show geht weiter.

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