Die Engländer führen die gesamte EU am Nasenring durch die Manege, und ihre Schotten, Waliser und Nordiren gleich mit. Die Mitbewohner im United Kingdom würden gern in der EU bleiben, doch London zieht konsequent den Brexit durch, so knapp die Mehrheit dafür auch war.
Rechtsradikale Demos vor 50 Jahren
Früher gehörte die Straße linken Demonstranten exklusiv, heute mischen auch rechtsradikale Gruppierungen mit: Reichsbürger, Neonazis, Corona-Leugner. Die Karikatur vom Herbst 1970 zeigt, wie man sich damals mit ein bisschen Fantasie auch konservativen Widerstand als militant vorstellen konnte.
Die Polizei in Zeiten von Corona
In der Pandemie mutet die Politik den Polizisten immer mehr Aufgaben zu. Die Beamten sollen den bürgerlichen Gehorsam bis in die Wohnungen hinein kontrollieren, bei Corona-Demos Masken- und Abstandsünden anzeigen und sogar innerdeutsche Grenzschließungen durchsetzen. Vor 50 Jahren murrten Ordnungshüter schon bei ganz anderen Belastungen. Heute sind sie trotz allem uneingeschränkt dienstbereit und kriegen trotzdem auf die Mütze. – Der Karikaturist Josef Nyary (1910-1973) arbeitete seit den 1930er Jahren in Berlin und nach 1945 in Bayern. © Frankenpost www.Frankenpost.de
Rente gut, alles gut
Nach dem Regierungsentwurf zum Rentenversicherungsbericht fällt die Rentenerhöhung 2021 wohl enttäuschend aus. Im Westen der Republik steht wegen der coronabedingten Wirtschaftskrise offenbar sogar eine Nullrunde an. Im Osten ist wenigstens eine minimale Steigerung drin. Vor 50 Jahren sieht das noch ganz anders aus.
Als Berlin noch eine offene Frage ist
Bis zur Wiedervereinigung ist der Status Berlins Jahrzehnte lang Gegenstand immer neuer kommunistischer Machtspielchen. Erst versucht der Kreml, die geteilte Stadt auszuhungern. Als die brutale Blockade misslingt, beginnt eine Politik ständiger Nadelstiche.
Mit Beton gegen das Tauwetter
1969 beginnt mit der Wahl Richard Nixons ins Weiße Haus eine völlig neue Phase der Ost-West-Beziehungen: Washingtons neue China-Russland-Politik leitet ein Tauwetter ein, auf das die notorischen Betonköpfe im Ostblock mit hinhaltendem Widerstand reagieren.
Moskauer Raketentricks
Auf der Zielgeraden des US-Wahlkampfs hängt Putin einen neuen Köder an die Angel: Er schlägt vor, das 2010 mit dem damaligen Präsidenten Barack Obama ausgehandelte New-Start-Abkommens mit den Vereinigten Staaten zur Begrenzung strategischer Atomwaffen um mindestens ein Jahr zu verlängern. Das Ziel: Wahlkampfhilfe für Joe Biden, der sich solche Verhandlungen dringend wünscht.
Die Wut der Bessermenschen
Die Räumung des Hauses Liebigstraße 34 im Norden von Berlin-Friedrichshain blieb zum Glück friedlich, wohl wegen eines Polizeiaufgebots, das kaum Raum für gewaltsame Proteste ließ. Das international wohl bekannteste Gebäude der Besetzer-Szene, genannt „anarcha-queer-feministisches Wohnprojekt“, hatten zuletzt etwa 40 Frauen als „Safespace“ genutzt. „Dementsprechend laut rief die Szene zum großen Widerstand auf, zum Aufbäumen gegen Kapitalismus, Staat und Investoren, notfalls auch gewaltsam“, berichtete die „Zeit“.
Grüner Generationswechsel
Die Klimabewegung „Friday für Future“ lässt sich von den Grünen nicht so einfach als eine zweite Nachwuchsorganisation neben der Grünen Jugend eingemeinden. Für die neuen Greta-Jünger sind die amtierenden Führungspersönlichkeiten der Ökopartei längst selber Leute von gestern.
Jugend First
Nach dem Corona-Schock hat sich die Jugend kurz geschüttelt und dann weitergemacht: Erst mit Partys im Park, dann mit Bechern am Beach. Seit heute ist, mit anderer Motivation, auch die Protestbewegung „Fridays for Future“ in die öffentliche Wahrnehmung der Straßen, Plätze und Fernsehsendungen zurückgekehrt. Die Karikatur aus dem Jahr 1970 zeigt, dass die moderne Jugend schon früher zu einer deutlichen Zuspitzung ihrer kritischen Befürchtungen neigte. – Der Karikaturist Josef Nyary (1910-1973) arbeitete seit den 1930er Jahren in Berlin und nach 1945 in Bayern. © Frankenpost www.Frankenpost.de